


WORKSHOP
Der Workshop richtet sich an Kinder und Jugendliche in benachteiligten Schulen, wo Kunst und Kreativität keine Rolle im Unterricht spielen. Besonders in Ländern, wo eine gute Schulbildung dem wohlhabenden Teil der Gesellschaft vorbehalten ist, können sich ärmere Familien es sich nicht leisten, für zusätzlichen Kunstunterricht zu bezahlen. Picha Poa möchte diesen Kindern die Möglichkeit geben, in die Welt der Fotografie einzutauchen.
Der Workshop ist eine Mischung aus Theorie und Praxis. Zu Beginn lernen die Schüler die Grundlagen der Fotografie: Wo kommt Fotografie her? Was ist Fotografie? Wo wird sie eingesetzt? Den Schülern werden kreative Gestaltungsmittel beigebracht, mit denen sie ein gutes Bild schießen können, aber auch wie man die Kamera technisch bedient.
Der kreative Aspekt der Fotografie ist der bedeutendere Teil des Workshops. Es ist weniger relevant, womit man ein Foto schießt - ob DSLR, Kompaktkamera oder Smartphone - aber umso bedeutender eine Geschichte mit dem Bild zu erzählen. Da können ihnen die Gestaltungsregeln immer helfen.
Theorie und Praxis werden kombiniert. Das Gelernte soll sofort in praktischen Übungen umgesetzt werden. Der Workshop umfasst verschiedene Übungen, die an die Gegebenheiten vor Ort und in der Schule angepasst werden. Eine wichtige Übung ist das Portrait Fotoshooting, genauso wie ein Rundgang durch den Slum, wo klassische Straßenfotografie geübt wird. Nach jedem Fotografieren werden alle Bilder gesichert, gesichtet, bearbeitet und die Resultate der Klasse präsentiert. Gemeinsam begutachten wir die Ergebnisse und die Schüler bekommen Ratschläge, wie sie ihre Bilder verbessern können. Sie müssen diese Ratschläge nicht zwangsweise befolgen, denn wie in jeder anderen Form von Kunst gibt es kein Richtig oder Falsch in der Fotografie. Es ist eine subjektive Kunst und man kann kein Bild als schlecht bezeichnen, wenn nur ein einziger Betrachter es mag.
Am Ende des Workshops haben die Schüler hoffentlich eine Vorstellung davon, was dokumentarische und Straßenfotografie ist. Die Resultate ihrer Arbeit können die Schüler in einer kleinen Ausstellung in der Schule bestaunen und mit ihren Klassenkameraden teilen. Um den Schülern, Schulen und Partnern zu danken, wird auch eine Ausstellung in Deutschland organisiert, wo ausgewählte Bilder ausgestellt und verkauft werden. Die Einnahmen sollen zur Unterstützung der Schule verwendet werden. Im Idealfall kann damit sogar eine reguläre Fotoklasse in der Schule aufgebaut werden.
IDEE
Die Idee für Picha Poa entstand im Juni 2018 in Kibera, auf der Zufahrt zur KAG School. Das „Kenya Assembly of God Educational Center“ ist eine der Partnerschulen des One Fine Day e.V.s und von Anno’s Africa. One Fine Day ist ein non-profit und alternatives Kunstprogramm, das von Marie Steinmann und Tom Tykwer ins Leben gerufen wurde und verschiedene Kurse in Kibera und Mathare, zwei der größten Slums in Kenia, veranstaltet. Einmal die Woche wird Tanz, Musik, Schauspiel und Kunst in jeder der drei Partnerschulen unterrichtet.
In Zusammenarbeit mit One Fine Day konnte der erste Picha Poa Workshop im Januar 2019 an der KAG School realisiert werden. Unterstützt wurde der Workshop von Canon Deutschland und finanziert durch Spenden von Familie und Freunden durch ein Crowdfunding. In den vier Wochen Unterricht sind unerwartet beeindruckende Fotoarbeiten entstanden, sodass sofort klar war: Picha Poa Fotografie Workshops müssen fortgesetzt werden!
Für mehr Informationen über One Fine Day und Anno’s Africa besucht auch ihre Webseiten!
https://www.onefineday.org
http://www.annosafrica.org.uk

WER IST PICHA POA

Ich bin Jana Fitzner, geboren in Schwedt an der Oder. Ich bin Fotografin und Kameraassistentin für Film und Fernsehen. Durch meine Arbeit durfte ich die Welt etwas bereisen und verschiedene Länder und Kulturen kennenlernen. Je verschiedener ein Land ist, desto spannender finde ich es, es zu erkunden und meine eigenen Grenzen auszuloten. Für One Fine Day Films durfte ich zwei Filme („Supa Modo“, „Lusala“) als Kameraassistenzmentorin betreuen. Seitdem bin ich von Kenia schwer begeistert. Im Juli 2018 wurde die Idee für Picha Poa in Kibera geboren, als ich zum ersten Mal die Kurse von One Fine Day an der KAG School besuchen durfte. Picha Poa ist mein Herzensprojekt und ich freue mich über jeden, der mich und meine Arbeit unterstützen möchte.
Für mehr Informationen über One Fine Day Films besucht gern ihre Webseite!
www.onefinedayfilms.com
Uschi Feldges ist eine in Berlin ansäßige Produzentin und betreibt mit ihrer Partnerin Sonja Heitmann die Filmproduktionsfirma BAGAGE Film. Mit Uschi durfte ich 2018 den Film „Lusala“ von One Fine Day Films betreuen. Sie war die Produktionsmentorin. Gemeinsam haben wir 2019 die „Kibera Born“ Ausstellung in der erstererster Galerie ins Leben gerufen. Seitdem ist Uschi ein wichtiger Teil von Picha Poa und sie hat sich dazu entschieden, mir auch bei der Organisation des zweiten Workshops zu helfen.
https://www.bagagefilm.de


Moses Otieno Onditi, genannt Donga, ist ein Stadtführer in Nairobi, Kenia. Er wuchs auf den Straßen von downtown CBD auf und lernte dort das Leben von seiner harten Seite kennen. Wir trafen uns während der Nai Nami Stadttour, wo er und andere ehemalige Straßenkinder ihre Geschichten mit ihren Gästen aus der ganzen Welt teilen. Ein Satz, den er mir damals sagte, werde ich nie mehr vergessen: „Man kann sich nicht aussuchen, wo man geboren wird!“ Einfach, aber so wahr.
Dongas Geschichte und die Geschichten anderer Leute haben mich dazu inspiriert, Picha Poa zu starten. Er inspiriert mich immer noch jeden Tag und glaubt fest an die Idee, Wissen zu teilen.
Für mehr Informationen über Donga und Nai Nami besucht auch ihre Website:

Mit Canon Deutschland konnte ich für den ersten Fotoworkshop einen starken Technikpartner gewinnen, der mich mit einem umfangreichen Equipmentpaket ausgestattet hat. Ich hoffe, dass Canon mich auch bei zukünftigen Workshops unterstützen wird.
Den ersten Workshop habe ich aus eigener Tasche und durch Spenden auf gofundme.com finanziert. Freunde und Familienmitglieder haben Geld für mein ungewisses Abenteuer gespendet und glücklicherweise wurde daraus eine tolle Erfahrung. Um mit der Arbeit für Picha Poa weitermachen und noch mehr Kinder und Jugendliche in Ländern, wo Kunst eine untergeordnete Rolle spielt, unterrichten zu können, suchen wir nach Unterstützung. Wir wären sehr dankbar, wenn auch ihr Teil von Picha Poa werden möchtet!

